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Alte Schule Haselau

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Schule in Haselau

In einem Erlaß aus dem Jahre 1688 verfügte der dänische König Christian V. unter anderem: „dass die Kinder in den wahren Erkenntnis und der Furcht Gottes und Catechismus gründlich und wohl zu informieren, so denn in Lesen, Schreiben und Rechnen zu unterrichten und tüchtig und capabel sei.“Der Erlaß war nicht die erste Schulordnung für die Herrschaft Pinneberg. Schon sein Vater Friedrich III hatte versucht, für die Verbesserung der Volksbildung Sorge zu tragen. In den ländlichen Gebieten war der Schulzwang mehr oder minder gut ausgefüllt worden.

1722 verpflichtete eine Schulordnung des Landdrosten die 7 bis 10-jährigen Kinder in der Zeit vom 1.Oktober bis Ende März und die 10 bis 13-jährigen von Martini (4. November) bis Fastnacht (Mitte Februar) die Schule mindestens an zwei Tagen in der Woche regelmäßig zu besuchen. Vor der Konfirmation hatten die Kinder von Weihnachten bis Ostern die Schule täglich zu besuchen.

Schule in der Sperrwerkstraße

In den einzelnen Ortsteilen in Haselau gab es jeweils eine Schule in unterschiedlichen Familienhäusern. Schule in Haselau wurde vor 1930 in dem alten Gutsinspektorenhaus am Burggraben abgehalten.

Das alte Schulhaus in Haselau

Anfang 1929 wurde ein Neubau einer einklassigen Schule mit Lehrerwohnung beschlossen. Die Vorarbeiten wurden vom Baurat Andreas aus Altona vorgenommen.

Am Rande von Haselau in der Gemarkung Moorrege wurde von Hinrich Stahl aus Klevendeich das Grundstück erworben. Für den Bau im Heimatschutzstil und den expressionistischen blauen Fugen im Klinkermaueiwerk wurde der Grundstein am 28.9.1929 gelegt und das Gebäude am 1.5.1930 bezogen. Die Baukosten betrugen 52.000,00 RM. Bei der Grundsteinlegung wurde eine Bierflasche mit einer Urkunde eingemauert, deren Text überliefert ist.
„Über 100 Jahre ist das alte Schulhaus in Haselau alt, eines der ältesten im Kreis Pinneberg. … So sind wir dazu gekommen dieses neue Schulhaus zu bauen. Die Regierung in Schleswig und der Kreis Pinneberg unterstützen uns durch Zahlung von Baudrttel. ... Der Eigenschulverband Haselau umfaßt das Gebiet der Gemeinde Haselau. … Wir leben noch in den Zeiten der Nachwehen des großen Krieges, der von 1914 – 1918 über uns hingegangen ist. Die meisten Väter der Kinder, die jetzt unsere Schule besuchen, haben im Felde gestanden. Unsere Kinder aber sind geboren und groß geworden in den Hunger- und Notjahren der Kriegs- und Inflationszeit , … Als Zeichen der fürchterlichen Geldentwertung lege ich einen Milliardenschein bei, der am 1.12.1923 einen Wert von 1/10 Pfennig hatte. … Dies Schulhaus wird auf einer alten Wurtstelle erbaut, auf der 1756 durch eine große Sturmflut ein Bauernhaus vernichtet wurde. Möge unser Schulhaus und auch unsere Marsch vor einem solchen Unheil verschont bleiben. … Wir grüßen Euch ihr künftigen Geschlechter.
Im Namen des Schulvorstandes der Gemeinde Haselau
Gez. Wilhelm Steffen, Lehrer, Vorsitzender des Schulverbandes.“

Die alte Haselauer Schule

Das Gebäude war die Haselauer Schule bis zur Gründung der Schulzweckverbände und der Umsiedlung der Grundschule nach Haseldorf und der Hauptschule nach Moorrege im Jahre 1972.

Danach wurde das Gebäude als Vorschule genutzt und 1996 zu einer Kindertagesstätte umgebaut und erweitert. Seit 2013 ist eine neue Kindertagesstätte in Haseldorf für die Gemeinden Haselau und Haseldorf errichtet worden, die Elbarche wird von der Kirchengemeinde Haseldorf betrieben. Die ehemalige Schule wurde verkauft und ist heute im Privatbesitz.